Bischofsvisitation in Luckau, Golßen und Dahme

  

Vom


3. bis 5. Mai 2013


visitierte


Bischof Wolfgang Ipolt


unsere Pfarrei.

1. Tag der Visitation

Freitag, 3. Mai 2013

Gegen 16 Uhr traf der Bischof in Luckau ein und wurde von Pfarrer Marecik herzlich willkommen geheißen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause machten sich beide zu Fuß auf den Weg zum Rathaus, wo sie um 16:30 Uhr von Bürgermeister Gerald Lehmann zu einem Treffen eingeladen waren.

 

 

Schon unterwegs dorthin kam es zu ersten zufälligen Begegnungen mit Gemeinde-mitgliedern.

 

 

Pünktlich um 16:30 Uhr waren die Stufen des Rathauses erreicht, wo der hohe Gast bereits erwartet wurde.

 

 

 

 

Bürgermeister Gerald Lehmann ließ es sich nicht nehmen, den Bischof persönlich zu bewirten.

Älteste Kirche in Lucca

 

Während des Gesprächs, das in einer sehr freundlichen Atmosphäre verlief und in dem es vor allem um die politische, wirtschaftliche, aber auch religiöse Entwicklung der Region ging, erzählte Bürgermeister Lehmann seinem Gast, dass Luckau eine religiös motivierte Verbindung zu dem in der italienischen Toskana gelegenen Lucca hat.

 

Von Kaiser Karl IV. erhielt Luckau nämlich im Jahre 1375 eine Reliquie, das Haupt des hl. Paulinus, des Stadtpatrons von Lucca. Diese ging allerdings in den Wirren der Reformationszeit verloren.

Nach dem anregenden Gedankenaustausch lud der Bürgermeister unseren Bischof zur Besichtigung der Kulturkirche ein.

 

Hier wurden beide von der Museumsleiterin Helga Tuczek herzlich begrüßt.

 

 

Von ihr erfuhren die Gäste, dass das Luckauer Stadtwappen, der Stier, möglicherweise auf den hl. Evangelisten Lukas verweist, dem in der christlichen Ikonografie seit altersher dieses Tier zugeordnet wird.

 



Vielleicht war also St. Lukas sogar einmal Stadtpatron von Luckau.

 

 

Nach einem kurzen Abstecher zum Indoorspielplatz mussten sich Bischof und Bürgermeister schon wieder voneinander verabschieden, denn um 18 Uhr stand bereits eine Andacht in der Luckauer Kirche auf dem Programm.

 

 

Zuvor hielt Bischof Ipolt auf dem Kirchengrundstück am Grab von Pfarrer Reinhold Stoll inne und betete für den hier begrabenen Priester, der von 1952 bis 1965 Pfarrer in Luckau war.

Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Pfarrer Marecik den Bischof im Eingangsbereich der Kirche noch einmal ganz offiziell zum eigentlichen Beginn seiner Pastoralvisitation in der Pfarrei Christus-König.

 

Während der Andacht sprach Bischof Ipolt über einen eher unbekannten Bibeltext, das Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus aus Offenbarung 2, 1-7.

 

So wie es auch bei einer Bischofsvisitation sein soll, wird hier Lob und Tadel ausgesprochen:

 

"Ich kenne deine Werke und deine Mühe und deine Ausdauer. ...


Ich werfe dir aber vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast."

Nach der Andacht kam der Bischof mit den Gläubigen ins Gespräch, bevor er sich dann im Gemeinderaum mit den Pfarrgemeinderats- und Kirchenvorstands-mitgliedern zu einer Versammlung traf, bei der er Fragen beantwortete und Ratschläge für ein gelingendes Gemeindeleben gab.

2. Tag der Visitation

Samstag, 4. Mai 2013

Die Jugendlichen, die am Sonntag, 5. Mai 2013, von Bischof Ipolt gefirmt werden wollten und die sich mit dem folgenden Plakat an der Kirchentür persönlich vorstellten ...

... waren zu Beginn des 2. Tages der Visitation, d.h. am 4. Mai 2013 um 11 Uhr, gemeinsam mit ihren Eltern und Paten vom Bischof zu einem Gespräch in den Gemeinderaum der Luckauer Kirche eingeladen worden.

Bischof Ipolt erklärte den Firmlingen den Ritus des Firmsakramentes und die Bedeutung des Firmnamens. Er kennzeichnete die Aufgabe des Firmpaten als „Ratgeber bei wichtigen Lebensentscheidungen“ und ermutigte die Firmlinge z.B. an Jugendwallfahrten teilzunehmen, um die Erfahrung zu machen, dass man als jugendlicher Katholik nicht allein ist, auch wenn es in der eigenen Gemeinde manchmal so aussehen mag.

 


Zum Mittagessen war der Bischof dann im Spreewaldhof Schöneiche zu Gast.

Der katholische Geschäftsführer Peter Frehn begrüßte den Bischof, gab ihm Informationen über die Arbeitsabläufe seiner Firma und stellte ihm die meist aus Polen und Rumänien kommenden Mitarbeiter vor.

 

 

 

Zum Abschluss übergab Peter Frehn seinem Gast ein Glas Spreewaldgurken.



Um 15:30 Uhr wurde der Bischof von den ehrenamtlichen Helfern der Pfarrei im Gemeinderaum der Golßener Kirche zu einer Begegnung bei Kaffee und Kuchen erwartet.

Bischof Ipolt dankte den Ehrenamtlichen für ihre Einsatzbereitschaft und erzählte etwas über das Jahr des Glaubens, über seine Arbeit in der Kommission „Weltkirche“ bei der Deutschen Bischofskonferenz und andere interessante Themen.

Um 17 Uhr begann dann die Hl. Messe in der Golßener Kirche.

 

 

Frau Dr. Rumpelt begrüßte den Bischof im Namen der Gemeinde und Frau Engelhardt überreichte ihm ein Präsent.

In seiner Predigt sagte der Bischof, jeder Gottesdienst sei ein Ort zur Vertiefung des Glaubens.


Im Gottesdienst erfahren wir zunächst die Bestärkung aus dem Wort Gottes. Das macht uns zu hörenden Menschen.


Mit den Augen des Glaubens können wir erkennen, dass Jesus, sein Kreuzesopfer und seine Auferstehung in der Eucharistie unter Zeichen verborgen lebendig wird.

 

Wenn wir dann den Leib des Herrn empfangen und „Amen“ sagen, heißt das:

„Ja, das glaube ich.“

 

Am Ende der Messe müssen wir als gestärkte, ermunterte und verwandelte Menschen das Gotteshaus verlassen, denn nun beginnt die „Eucharistie im Alltag“, wo man uns anmerken sollte, dass wir gläubige Menschen sind.

 

 

 

An der Heiligen Messe nahmen auch der evangelische Pfarrer von Golßen, Martin Nikolitsch, und seine Frau teil. 

Bischof Ipolt und Pfarrer Marecik begrüßten ihren evangelischen Amtskollegen und statten ihm anschließend noch einen Besuch ab.

Hierbei wurden die guten ökumenischen Kontakte zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde gewürdigt.

3. Tag der Visitation

Sonntag, 5. Mai 2013

Der dritte und letzte Visitationstag begann für unseren Bischof, der im alten Pfarrhaus von Dahme übernachtet hatte, mit einer Heiligen Messe.

Zusammen mit Frau Köhler, die immer für sein Frühstück sorgte, kam der Bischof gegen 8 Uhr schon mit gepacktem Koffer an der Dahmenser Kirche an.

 

 

In seiner Predigt sagte Bischof Ipolt unter anderem:


„Glauben ist etwas Lebendiges, das wachsen muss und deshalb ständiger Erneuerung bedarf.“


Wer auf die Feier des Glaubens, die hl. Eucharistie verzichte, der verlerne mit der Zeit das Beten und das Glauben.



 

 

 

Nach der Hl. Messe war für die Gläubigen noch kurz Gelegenheit, mit dem Bischof zu sprechen, bevor dieser dann zusammen mit Pfarrer Marecik zum Firmgottesdienst nach Luckau fuhr.



 

 

Dort war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Bischof zum Klang der Orgel feierlich in das Gotteshaus einzog.


 

Als Vertreter des Pfarrgemeinderates hieß Dr. Frank Schilke den Bischof willkommen

 

und unsere Schola umrahmte den Gottesdienst mit ihrem Gesang.



„Was oder wer ist der Heilige Geist?“, diese Frage stellte Bischof Ipolt zu Beginn seiner Predigt. Und er beantwortete sie auf originelle Weise.

Er nahm 2 Fußbälle in die Hand, einen prall mit Luft gefüllt und einen, aus dem die Luft entwichen war.

Mit diesem Beispiel veranschaulichte er eindrucksvoll, dass als Christ nur zu gebrauchen ist, wer sich vom Hl. Geist erfüllen lässt – und das bedeutet Firmung.

Sich auch danach ins „Spiel der Kirche“ einzubringen, also in der Gemeinde „mitzuspielen“, verhindere, dass "die Luft rausgeht".

Und wenn es doch mal passiere, weil man lange nicht mehr gebetet hat oder in der Kirche war, dann könne man bei der Eucharistiefeier immer wieder auftanken, also die "Luft aufpumpen".

Wie auf unserer HP üblich haben wir versucht, auch den Inhalt dieser Sonntagspredigt in einen Reim auf die Melodie des Liedes

"Wohl denen, die da wandeln" (GL 614) zu bringen:

 

 Das Sakrament der Firmung

erklärt sich durch ein Bild:

Man kann den Ball nur spielen,

 wenn er mit Luft gefüllt.

 

 Ein Christ,

von Gottes Geist erfüllt,

 macht mit in der Gemeinde,

 bringt sich dort ein ins "Spiel".

Übrigens:

Im Gästebuch unserer HP, das inzwischen wegen gehäuft aufgetretener missbräuchlicher Nutzung leider gelöscht werden musste, hatte Bischof Wolfgang Ipolt dazu am

Sonntag, 12. Mai 2013, 16:43, folgenden Eintrag gemacht:

 

"Liebe Schwestern und Brüder in Luckau,
ich freue mich über das gelungene Lied, das Sie aus meiner Firmpredigt gemacht haben - Sie haben den Inhalt gut verstanden! Ich hoffe, dass die Firmlinge diese Strophe bald auswendig können...!Denn so würden auch sie die Anregung singend behalten!
Einen herzlichen Sonntagsgruß verbunden mit meinem Segen für Sie alle,
Ihr Bischof + Wolfgang"

 

Dann wurde jeder einzelne Firmling mit seinem persönlichen Firmpaten nach vorn gerufen.

 

Der Bischof fragte nach dem Firmnamen, legte die Hand auf, salbte die Stirn des Firmlings mit Chrisam und sprach:

 

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes,

den Heiligen Geist.“

 

 

 

Die auf dem folgenden Foto abgebildeten 6 Jugendlichen hörten diese Worte.



 

 

 

 

Im Namen aller Firmlinge

dankte

Caroline Zacher

dem Bischof

und überreichte ihm ein Geschenk.

Übrigens:

Unsere Kirchenzeitschrift "Tag des Herrn" berichtete schon eine Woche später in der Ausgabe Nr. 19 vom 12. Mai 2013 auf Seite 12 wie folgt über das Ereignis:

Als der feierliche Gottesdienst zu Ende war, hatten fleißige Hände im Pfarrgarten bereits für ein leckeres Mittagessen gesorgt.

 

Alle, auch der Bischof und der Pfarrer, ließen es sich schmecken,

bevor es dann schon wieder Abschied nehmen hieß.



Mit seinem Fahrer, Herrn Laube, verließ Bischof Ipolt im Wagen mit dem Kennzeichen GR (für Görlitz) KK (für Katholische Kirche) 694 (für 6 = Juni 94, das Datum der Errichtung des Bistums Görlitz) gegen 13 Uhr das Kirchengrundstück.

Damit ging seine Visitation in unserer Pfarrei zu Ende.

Auch Ernst Steppan aus Golßen hat am 05.05.2013 noch einige Fotos gemacht,

die er für unsere HP zur Verfügung stellte und die man sich hier ansehen kann.



 

In der Lokalpresse wurde ebenfalls über die Bischofsvisitation berichtet.

Es gab einen Beitrag in der "Lausitzer Rundschau" und Stefan Staindl hat im "Wochenkurier" einen ausführlichen Beitrag darüber verfasst.

 

Klicken Sie auf das folgende "Wochenkurier"-Logo und lesen, was er geschrieben hat.