Zu Beginn einige Fotos über die Missionswoche,

aufgenommen von

Gerold Schmidt (Luckau)

und

Ernst Steppan (Golßen)

Gemeindemission – auch 2011 noch zeitgemäß

 

Die Ankündigung des Luckauer Pfarrers Bronislaw Marecik, es solle vom 2. bis zum 7. April 2011 in den zur Pfarrei gehörenden Gemeinden Luckau, Dahme und Golßen eine Missionswoche durchgeführt werden, löste bei manch einem Gemeindemitglied große Verwunderung aus. Immerhin lag das letzte Ereignis dieser Art bereits 51 Jahre zurück. Es fand in Luckau 1960 und somit noch 2 Jahre vor Beginn des 2. Vatikanischen Konzils statt. „Ist Mission aber nach dem Konzil überhaupt noch zeitgemäß?“, so fragten erst einmal alle, die den Begriff „Mission“ nur noch mit dem Gedanken an die Zwangsmissionierung der Sachsen durch Karl den Großen oder ähnliche Vorkommnisse der Vergangenheit verbinden konnten.

Doch die aus den Bistümern Speyer und Regensburg angereisten Missionare belehrten alle Skeptiker eines besseren, denn es ging ihnen keineswegs darum, irgendjemand den Glauben aufzuzwingen. Vielmehr wollten sie allen Interessierten das Angebot der Neuevangelisierung machen – wie es der inzwischen seliggesprochene Papst Johannes Paul II. gern nannte. Und weder Pfarrer Stephan Meßner, noch seine Begleiter, darunter eine Gemeindereferentin aus dem Bistum Regensburg, machten irgendwie den Eindruck, „von gestern“ zu sein. Das wurde schon deutlich, als sich Pfarrer Meßner bei der ersten heiligen Messe dieser Missionswoche am Nachmittag des 2. April in Golßen als jemand vorstellte, von dem vor 20 Jahren noch niemand und er selber am allerwenigsten hätte denken können, dass er jemals Priester werden würde. Auch sein Angebot an die Kinder und Jugendlichen zu einem Fußballspiel ließ erkennen, dass es sich hier um einen zwar gläubigen Menschen handelt, der aber dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – „mitten im Leben“ steht.

Nach der Messe in Golßen ging es weiter nach Dahme, wo die Missionare im dortigen Pfarrhaus später ihr Nachtquartier bezogen.

Bei der Eucharistiefeier in Dahme lud dann Klaus Stephan Fleck, der von seinem Bischof als „Geistlicher Begleiter“ benannt worden ist (was nach seinen eigenen Worten so etwas ähnliches wie ein „Navigator auf dem Weg zu Gott“ sein soll), die Gemeinde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in einer ganz unkonventionellen Art zu einem persönlichen Gespräch mit Jesus ein, das er mit frei formulierten Worten anleitete.

In der folgenden Woche gab es an jedem Tag ein durch die Missionare gestaltetes reichhaltiges Programm, welches jedem, der sich Zeit dafür nehmen konnte, die Möglichkeit bot, neue „Freude am Glauben“ zu bekommen. Dies ist übrigens auch das offizielle Motto dieser Missionswoche gewesen. Pfarrer Marecik hatte es auf ein großes Transparent schreiben lassen, das dann auf dem Kirchengrundstück aufgestellt wurde.

 

 

Neben der heiligen Messe mit Predigtbeiträgen zu unterschiedlichen Themen wie z.B. „Sünde“, „Gebet“, „Heilige Messe“, „Beichte“ oder auch „Muttergottes und Rosenkranzgebet“ gehörten aber auch Krankenbesuche, die Beteiligung an der Frohen Herrgottstunde, ein Besuch in der Justizvollzugsanstalt sowie das Gebet des Rosenkranzes der Barmherzigkeit, die Eucharistische Anbetung, das Abendgebet in der Kirche und nicht zuletzt der zwanglose Gedankenaustausch mit den Gemeindemitgliedern zum angebotenen Wochenprogramm der Missionare.

Schnell war die Missionswoche vergangen und schon bald musste wieder Abschied genommen werden von den Missionaren, die am Vormittag des 8. April mit dem Auto ihre ziemlich weite Heimreise antraten. Pfarrer Meßner meinte, er würde zu Hause viel zu erzählen haben, denn für ihn sei es ebenso wie für seine Begleitung das erste Mal gewesen, dass sie eine solche Missionswoche erlebt hätten.

Alle, die daran teilgenommen haben, sind sich darin einig, dass diese Gemeindemission eine gute Vorbereitung auf Ostern gewesen ist und dass man sie tatsächlich – so wie Pfarrer Marecik im Ankündigungsschreiben formuliert hatte – als „Exerzitien“ oder auch als „heilige Tage“ bezeichnen kann, „die unseren Glauben erneuern sollen.“

Auf dem Missionskreuz vor der Luckauer Kirche wurde, ebenso wie auf den Missionskreuzen in Dahme und Golßen, die Zahl 2011 ergänzt.

 

 

Sie erinnert daran, dass eine Gemeindemission  auch heute noch eine sehr zeitgemäße Sache ist. Und so wurde beim Abschied von vielen der Wunsch geäußert, dass bis zur nächsten Gemeindemission hoffentlich nicht wieder 51 Jahre vergehen.

 

(verfasst von: Falk Peiler)